Foreign Body vol. 6

Das Produkt ist ein Gespinst

Dirk Baecker


Hieroglyphen.

So hatte sich Karl Marx die Vergesellschaftung der Arbeit wahrscheinlich nicht vorgestellt. Seine Vision war die Humanisierung der Arbeit, unsere Realität ist ihre Informatisierung. Für ihn machte die Arbeit nur Sinn, wenn sie auf die Bedürfnisse des Menschen zurückbezogen werden konnte. Für uns macht sie bereits dann Sinn, wenn sie mit der Arbeit anderer verknüpft werden kann. Für ihn hieß Arbeit: Praxis. Für uns heißt Arbeit: Kommunikation. (1)

"Praxis" ist ein Begriff, dessen Sinnhorizont die Welt ist. "Kommunikation" ist ein Begriff, dessen Sinnhorizont die Gesellschaft ist. Unsere Arbeit war und ist vergesellschaftet ­p; aber um den Preis eines unklaren, nur noch mit dem Problemtitel der "Ökologie" zu beschreibenden Bezuges zur Welt. Im Kapital hatte Marx analysiert, wie der Tauschwert der Arbeit das Arbeitsprodukt in eine "gesellschaftliche Hieroglyphe" verwandelt und hatte gezeigt, daß der "gegenständliche Schein" der Arbeit deren "gesellschaftlichen Charakter" nur verhüllt. "Der religiöse Widerschein der wirklichen Welt", so fuhr er fort, "kann überhaupt nur verschwinden, sobald die Verhältnisse des praktischen Werkeltagslebens den Menschen tagtäglich durchsichtig vernünftige Beziehungen zueinander und zur Natur darstellen. Die Gestalt des gesellschaftlichen Lebensprozesses, d.h. des materiellen Produktionsprozesses, streift nur ihren mystischen Nebelschleier ab, sobald sie als Produkt frei vergesellschafteter Menschen unter deren bewußter planmäßiger Kontrolle steht." (2)

Jacques Derrida hat jüngst auf die Sprengkraft der These hingewiesen, die in der Gleichsetzung von "gegenständlichem Schein" und "religiösem Widerschein" liegt. Ausgehend von der berühmten Szene des sich auf den Kopf stellenden und aus seinem Holzkopf Grillen entwickelnden Tisches, die Karl Marx zu Beginn des Kapitels über den "Fetischcharakter der Ware und und sein Geheimnis" im Kapital entwickelt, zeichnete er nach, daß sich in der marxschen Kritik der politischen Ökonomie eine Gespensterkunde verbirgt, eine "hantologie" des Gebrauchswerts durch den Tauschwert. (3) Das unbelebte Ding erscheint inspiriert, und in dieser Inspiration verbirgt sich eine bürgerlichen Gesellschaft, die sich durch ihren Blick auf die Sache und deren Bearbeitung den Blick auf sich selbst versperrt.

Aber, so fragt Derrida, ist die marxsche Analyse des Gebrauchswerts darin klüger als die bürgerliche Phantasmagorie des Tauschwerts? Verstellt sich die Analyse des Gebrauchswerts nicht ihrerseits den Blick auf die gesellschaftliche Konstitution dessen, was als Gebrauchswert Wert, das heißt Wert für den anderen, ist? Wird der religiöse Widerschein, den Marx auf den Tauschwert zurückführt, im Gebrauchswert nicht nur verdoppelt? Oder, noch kürzer gefragt, ist der Gebrauchswert nicht seinerseits ein Tauschwert, also konstituiert durch ein Kapital, nämlich das Kapital der Nutzbarkeit?

Die marxsche Antwort auf die gesellschaftliche Hieroglyphe der Arbeitsprodukte, seine Entzifferungstechnik, war eine Formanalyse, die nach dem historischen Charakter der Form fragt: Nicht an seinen Resultaten, sondern an seinem Prozeßcharakter sei ein Entwicklungsprozeß wie der des gesellschaftlichen Lebens zu begreifen. (4) In seiner achten These über Feuerbach findet Marx dafür das Wort der "Praxis": "Das gesellschaftliche Leben ist wesentlich praktisch. Alle Mysterien, welche die Theorie zum Mystizismus verleiten, finden ihre rationelle Lösung in der menschlichen Praxis und im Begreifen dieser Praxis." (5) In der Sprache der Kybernetik zweiter Ordnung würde man von einem Wechsel von der Ontologie zur Ontogenetik reden. Nicht was etwas ist, sondern wie etwas verwendet wird, ist dann die Fragestellung, die über das, als was etwas einem anderen erscheint, Auskunft gibt. So hat Heinz von Foerster die Entzifferungstechnik der kybernetischen Ontogenetik am Beispiel des Bauchnabels einmal auf den Begriff gebracht: "Ontologisch Unerklärliches kann sich als ontogenetische Notwendigkeit herausstellen. Der Nabel ist ein ontologischer Scherz, ein Schnörkel, ein barockes Rätsel auf dem Bauch. Ontogenetisch gesehen, würden wir ohne ihn nicht leben." (6)

Jahrzehnte nach Marx und nicht zuletzt in dauernder Auseinandersetzung mit ihm und sozialistischen Utopien hat sich die moderne Organisation der Unternehmen und in Ansätzen auch der Verwaltungen und Universitäten, der Kirchen, Vereine, Galerien und Theater in eine einzige Entzifferungstechnik gesellschaftlicher Hieroglyphen verwandelt. Konstruktivistische und dekonstruktive Epistemologien sekundieren diesen Institutionen durch eine Analyse der Entstehung und Aufrechterhaltung, des Verschwindens und Variierens von Form. Und sie zögern nicht, noch diese Institutionen und natürlich auch sich selbst dieser Analyse zu unterwerfen. Das führt zu sehr verschiedenen Ergebnissen, denen jedoch immer wieder gemeinsam ist, daß dem Schluß vom ontologisch Unerklärlichen auf das in einem bestimmten ontogenetischen Zusammenhang Notwendige der Schluß vom Vorhandenen auf das Kontingente hinzugefügt wird. Denn was notwendig ist, ist dies nur in eben diesem Zusammenhang, der seinerseits jedoch nur genau das ist, ein Zusammenhang, aber nichts Notwendiges.

Der entscheidende Schritt zu dieser Formanalyse ist die Radikalisierung des marxschen Ansatzes auf der Linie der derridaschen Einwände: Es geht nicht mehr nur darum, den gegenständlichen Schein der Tauschwerte, sondern auch den gegenständlichen Schein der Gebrauchswerte auf deren gesellschaftliche Konstitution zurückzuführen. Marx wies die soziale Konstitution des Tauschwerts nach. Nachzuweisen wäre jetzt die soziale Konstitution auch des Gebrauchswerts. Nachzuweisen wäre heute darüber hinaus, daß auch die Differenz zwischen Tauschwert und Gebrauchswert einen Tauschwert hat, dessen Gebrauchswert für die Theorie der Ökonomie eher zweifelhaft ist. (7)

Manager

Es bedurfte zahlreicher Anläufe, um die marxsche Analyse über sich selbst hinaus zu radikalisieren. Kaum einer dieser Anläufe fand im engeren Bereich ökonomischer Theorien oder gar Theorien menschlicher und gesellschaftlicher Arbeit statt. Man hat eher im Gegenteil den Eindruck, daß sich hier besonders lange anthropologische Referenzen gehalten haben, angesichts derer man schon froh sein konnte, wenn sich die Reichweite zumindest der marxschen Einsichten halten ließ. (8) Man konzentrierte sich auf immer neue Versuche "bewußter planmäßiger Kontrolle" (Marx), (9) die die Planwirtschaft auf Organisationsebene zu einem Phänomen machte, das nicht auf bestimmte Regionen der Weltgesellschaft begrenzt werden kann. Die entscheidenden, gar nicht einmal auf Marx, geschweige denn dessen Radikalisierung zielenden Anläufe kamen aus dem Bereich der gesellschaftlichen Praxis und der Philosophie.

Die gesellschaftliche Praxis verwandelte sich zwar nicht ingesamt, aber doch partiell und mit sehr unterschiedlichem Erfolg in jene "Verhältnisse des praktischen Werkeltagslebens", die "den Menschen tagtäglich durchsichtig vernünftige Beziehungen zueinander und zur Natur darstellen", von denen Marx im Rahmen seiner Vision einer revolutionierten Gesellschaft gesprochen hatte. Nicht die Gesellschaft, aber die Organisation wurde sich selbst in dem Maße durchsichtig (und undurchsichtig), wie sie sich als das Produkt (und als Voraussetzung) ihres eigenen rekursiv auf sich selbst angewandten Designs entdeckte. Und parallel dazu verwandelte sich die Philosophie über die verschiedenen "Etappen" einer romantischen Kritik des Deutschen Idealismus, einer pragmatistischen Überwindung der europäischen Philosophie und verschiedener phänomenologischer "Kehren" aus einer Bewußtseinsphilosophie in eine Philosophie der Kommunikation, die nur noch, aber immerhin, der Glaube an die Vernunft mit ihrer Herkunft verbindet. (10) Zwar hatte Marx das Verbotsschild "No admittance except on business" mißachtet und war dem Geldbesitzer und dem Arbeitskraftbesitzer in die "verborgne Stätte der Produktion" nachgefolgt, (11) aber was er dort zu sehen bekam, waren nicht viel mehr als unerfreuliche Methoden der Auspressung des Mehrwerts durch zunehmend raffinierte Methoden der Maschinenarbeit und Zeitökonomie. Was er nicht sah, vielleicht nicht sehen konnte, weil ihm der Blick für die Kommunikation wie ein letzter Trick gesellschaftlicher Mystifizierung erschienen wäre, war die kommunikative Organisation der Arbeit. Damit war es ja auch in der Tat nicht weit her. Sie schien sich in Techniken der Disziplinierung zu erschöpfen. Die Kommunikation der Arbeit war nur ein Abglanz dessen, womit ein Handwerker und ein Bauer fertig zu werden gelernt hatten, und schien sich ansonsten in den Köpfen der Kapitalisten abzuspielen.

Erst die jüngere Unternehmensgeschichte konnte zeigen, daß der Planungs-, Koordinations- und Problembewältigungsaufwand der Kommunikation über Arbeit in den Unternehmen immerhin ausreichte, eine vollkommen neue Klasse von Arbeitern zu schaffen, die sich unter bewußter Verheimlichung des Problems, von dem sie sich ernährte, "manager" nannte. (12) Tatsächlich agierten diese Man-ager nicht nur die einfachen Arbeiter, sondern vor allem sich selbst. Jede Hierarchieebene, die eingezogen wird, um Koordinationsaufgaben lösen zu können, muß ihrerseits mit anderen Ebenen koordiniert werden. (13) Das Management multipliziert sich selbst. Es ist der Parasit der Probleme, die es schafft, indem es sie löst.

Das Management ist ein Produkt der eigenen Form der Kommunikation. Die Arbeit, die es leistet, ist die Arbeit der Kommunikation über Arbeit. Das Management, so kann man die These von Stanley H. Udy lesen, setzt sich selbst, das heißt seine eigenen Koordinationsansprüche und die damit einhergehende Morphogenese von Organisation, an die Stelle eines systematisch nicht zu bewältigenden Widerspruchs. Dieser Widerspruch resultiert daraus, daß die Ansprüche der "physical constraints" einerseits und des "social setting" andererseits an die Ziele, die Technologie und die Form der Organisation prinzipiell inkonsistent sind. (14) Arbeitsorganisation kommt nur zustande, wenn sie sich über die Ansprüche entweder der einen oder der anderen Seite generös hinwegsetzt. So kann zum Beispiel soziale Akzeptanz oft nur erreicht werden, wenn sachliche Ineffizienz in Kauf genommen wird. Das zeigen etwa die Nahrungsmittelproduktion in Stammesgesellschaften mit relativer Überschußsituation oder die gewerkschaftlich abgefederte industrielle Produktion in Wohlstandsgesellschaften. Umgekehrt kann hohe Leistungsfähigkeit oft nur über eine markante Ausdifferenzierung der Arbeit aus der Gesellschaft erreicht werden. Beispiele dafür ist die Jagd in manchen Stammesgesellschaften, die einer so fremden sozialen Organisation folgte, daß sie nur zugelassen werden konnte, weil sie weit weg vom Lager stattfand und die Rückkehr der Jäger mit eigenen Ritualen der Wiedereingliederung begleitet wurde. Das "Management der Innovation", um einen berühmten Buchtitel zu zitieren, scheint auch heute wesentlich über Ausdifferenzierung und Versöhnungsrituale der Wiedereinbettung zu funktionieren, wie etwa das Beispiel der Entwicklung der Java-Software in einem einen ganz anderen Typ von Produkten pflegenden Unternehmen der Computerbranche zeigt. (15)

Erst in jüngerer Zeit beginnt man wieder, wenn man nach Formen der Kommunikation über Arbeit fragt, nicht nur das Management, sondern auch die Arbeiter im engeren, um nicht zu sagen: beengten, Sinne zu beobachten, für die sich lange Zeit nur die Arbeitsphysiologie, die Betriebspsychologie und die Gewerkschaften interessierten. Aber es fällt immer noch schwer, die Arbeit selbst in einem genauen Sinne als Kommunikation zu beobachten. Nichts belegt besser, daß wir noch immer in einer bürgerlichen Gesellschaft leben, als dieser Widerstand, den wir spüren, wenn wir Handlungen, Handreichungen, Handhabungen, kurz: Arbeit, als Kommunikation zu beschreiben versuchen.

Schlanke Produktion

Der entscheidende Durchbruch kommt aus Japan, auch wenn er, und auch das ist bezeichnend, erst vom westlichen Auge überhaupt als solcher identifiziert und dann auch mit seinem Namen getauft wurde. In Japan kann nicht als Durchbruch verstanden werden, was gar keinen Widerstand zu überwinden hatte. Es geht auch nicht um vollkommen neuartige Produktionstechniken, Organisationsverfahren und Arbeitsformen, sondern um eine Verschiebung der Akzente, die die Organisationstheorie zu setzen versteht. Es war bestimmt alles schon einmal da, aber in der notorisch vergeßlichen Organisationstheorie spielt das keine Rolle.

Lean production ist nur ein Name für die Wiederentdeckung der Arbeit als Kommunikation, eine Wiederentdeckung allerdings, die nicht auf Humanisierung, sondern auf Technologisierung zielt. Als Verbindung von craft production und mass production, aber ohne die hohen Kosten ersterer und die rigiden Strukturen letzterer, ist lean production in der Tat nicht viel mehr als die Form der Wiedereinführung der Einsichten über die Organisation in die Organisation. Sie ist der vorläufig letzte Schritt einer die Organisation von Anfang an auszeichnenden rekursiven Anwendung der Organisation auf die Organisation. (16) Freilich verändert sich in diesen rekursiven Anwendungen auch das, was Arbeit sein kann. Aber auch das ist nicht zuletzt ein Beleg für die kommunikative Qualität von Arbeit.

Als die entscheidenden Elemente der lean production nennt die berühmte MIT-Studie von James P. Womack, Daniel T. Jones und Daniel Roos: Persönlichkeit, Teamarbeit, Kommunikation und Simultaneität: (17)
Ð Man könnte alle vier Elemente auf ihr drittes reduzieren, denn unter "Persönlichkeit" wird eine Form der Engführung (Adressierung) von Kommunikation verstanden, die ein ansonsten unauflösbares, das heißt unverfügbares Konglomerat von Kompetenz, Motivation, Loyalität, Kreativität und beinflußbarer Unbeeinflußbarkeit (vulgo: Person) bezeichnet.
Ð Teamarbeit ist schon insofern Kommunikation, als die Teammitglieder mit Blick auf die Abteilungen ausgesucht werden, die miteinander an bestimmten Problemstellungen arbeiten müssen, und die Teammitglieder untereinander nahezu ausschließlich auf eine Selbstorganisation von Kompetenzengagements und einander überbietender, also die Beiträge der anderen immer wieder voraussetzender und durchstreichender Mitteilung von Einfällen angewiesen sind. Diese Kommunikation kann sich nicht aus der Sache, sondern nur aus der Verständigung über sie ergeben.
Ð Auch Simultaneität impliziert Kommunikation, und zwar in ihren beiden Hinsichten der Unterscheidung jeden kommunikativen Beitrags von jedem anderen und der möglichen Verknüpfung der Beiträge untereinander. Simultaneität bedeutet, leicht überspitzt, daß die eine Abteilung bereits an der Lösung des Problems einer anderen Abteilung arbeitet, das das dort noch gar nicht aufgetreten ist.
Ð Unter dem Element der Kommunikation schließlich verstehen die Autoren der Studie selbst nur die Offenlegung möglicher Konflikte. Sie reduzieren damit die Kommunikation auf die Initiierung und Beilegung von Streitfällen. Alles andere wird nicht als Kommunikation angesehen und kann insofern als Sozialtechnologie der reibungslosen Gestaltung von Produktionsabläufen verstanden werden.

Lean production ist jedoch auch diesseits möglicher Konflikte Kommunikation insofern, als die Organisation der Arbeit vollständig darauf abstellt, innerhalb eines Betriebs im Prinzip alle Arbeiter über Anzeigetafeln über im Prinzip alle Abläufe im Betrieb im Prinzip laufend zu informieren. Expliziter kann man die Beobachtung der Beobachtung, das eigentliche Futter der Kommunikation, nicht machen. Das Prinzip kann nur eingeschränkt verwirklicht werden. Und es wird auch nur insoweit verwirklicht, als es seinen Zweck der Verwandlung des Gesamtbetriebs in einen Betrieb der Behebung möglicher Störungen des Betriebs erfüllt. Denn das ist der Sinn der Anzeigetafeln: "Every time anything goes wrong anywhere in the plant, any employee who knows how to help runs to lend a hand." Und erst daraus ergibt sich der Charakter der lean production: "So in the end, it is the dynamic work team that emerges as the heart of the lean factory." (18)

Die Paradoxie, die die schlanke Produktion erzeugt und ausnutzt, liegt darin, daß sie aus ihrer eigenen Fragilität Robustheit zu entwickeln versucht. Gerade weil die schlanke Produktion für jede Störung anfällig ist, steigert man die Anfälligkeit, um auch die Notwendigkeit und Bereitschaft rascher Abhilfemaßnahmen zu steigern. Man kann sich Fehler nicht leisten. Und das garantiert die Qualität der Produktion. Das Nebenprodukt dieser Produktionsform ist eine Zeitökonomie, die eine extrem scharfe Selektion möglicher Beiträge zur Kommunikation aus dem Gesamtgeschehen des Betriebs bewerkstelligt. Was an einer Sache zu tun ist, ergibt sich nur noch daraus, worauf sich die Gesamtorganisation verständigt hat. Der Zeitdruck setzt durch, daß alles andere außen vor bleibt, wenn es nicht, wiederum vermittelt über die Verständigungsprozesse der Organisation, eine Zeitstelle zugewiesen bekommt. Dieses Nebenprodukt erscheint aus soziologischer Perspektive als das Hauptprodukt der schlanken Produktion. Der Zeitdruck ist ihr Organisationsprinzip.

Interpretationen

Die Möglichkeit der schlanken Produktion setzt einen Blickwechsel voraus. Es kann zwar nicht darum gehen, den Blick für die Sache zu streichen und statt dessen nur noch auf Kommunikation zu achten. Dagegen spricht nicht nur das zitierte Udy-Theorem der prinzipiellen Inkonsistenz von Sach- und Sozialanforderungen an die Arbeitsorganisation, sondern auch die notorische Sach- und Technikbegeisterung der Japaner. Denn diese Begeisterung legt den Verdacht nahe, daß die Japaner uns nicht den Verzicht auf die Vergegenständlichung, sondern "nur", als lebten sie nicht in einer bürgerlichen Gesellschaft, den Verzicht auf die anthropologische Inpflichtnahme der Vergegenständlichung (und der Vermenschlichung als deren vermeintlichen Gegenterminus) voraus haben. Aber was mit dem Prinzip der schlanken Produktion erneut auf der Tagesordnung steht, ist die Frage nach der Konstruktion der Sache durch die Kommunikation über sie. (19) Produktion ist Design, und Design ist Vergleich mit anderen Möglichkeiten, und dieser Vergleich wird kommuniziert, was immer auch heißt, daß er kommunikativ blockiert werden kann.

Unser altes Verständnis von Arbeitsteilung wird auf den Kopf gestellt. Die frühe Organisationstheorie ging von einem Maschinenverständnis der Organisation aus, deren Produktionsverfahren am Tisch des Ingenieurs so zu planen sind, daß sie dem Betrieb vorgegeben werden können. Arbeit im Betrieb hieß Durchführung gegebener Arbeitsteilung, mit theoretisch geringen, aber praktisch beachtlichen Variationschancen, die das tägliche Brot des Managements ausmachten. Heute hingegen deutet sich an und wird von den Managementphilosophien bereits empfohlen, daß Arbeitsteilung im Betrieb weitgehend und bei laufendem Betrieb, ja als Motor des Betriebs, allererst ausgehandelt wird. Man stellt sich vor, daß neue und alte Mitarbeiter im Betrieb in der Auseinandersetzung mit anderen immer wieder überhaupt erst herausfinden müssen, was von ihnen erwartet wird und was sie von anderen erwarten können. Mehr noch, sie müssen durch Kommunikation, also durch beobachtbare Beobachtungen der Beobachtungen anderer, andere überhaupt erst dazu bringen, von ihnen zu erwarten, daß sie an der Kommunikation teilnehmen und damit eigene Erwartungen von Erwartungen ins Spiel bringen. (20)

Überzeugend kann diese Konzeption einstweilen nur für Professionsorganisationen wie Arztpraxen, Rechtsanwaltskanzleien, Wirtschaftsprüfungsunternehmen, Ingenieurbüros, Unternehmensberater, Theater und, bei heruntergespielter Kommunikation, Universitäten. (21) Aber das ändert nichts daran, daß am Fall interaktiv ausgehandelter Arbeitsteilung deutlich wird, daß alle Arbeit auf einem Prozeß der Kommunikation über die Arbeit, und sei es auch nur über Einsatzbereitschaft, Lohnerhöhungsspielräume und Karriereerwartungen, aufruht, und zwar höchst unruhig aufruht. (22) Arbeit setzt Kommunikation voraus, weil jedes Arbeitsprodukt nur Anschluß an andere Arbeitsprodukte findet, wenn es sich durch diese anderen Produkte interpretierbar macht und zu diesem Zweck seinerseits interpretiert, woran es Anschluß finden kann.

Arbeit ist Interpretationsarbeit. "Er hat gesponnen", sagt Marx vom Arbeiter, der ein Produkt erstellt hat, "und sein Produkt ist ein Gespinst." (23) Jedes Produkt, das nicht nur ein mehr oder minder unmittelbares Bedürfnis stillt, sondern darüber hinaus durch seine eigene Differenzierung gegenüber ähnlichen Produkten das Bedürfnis nach Differenzierung stillt, ist ein solches Gespinst. Und je umfangreicher jene Produktion wird, die nicht nur die Bedürfnisse des Konsums, sondern die Bedürfnisse der Produktion stillt (Maschinen, Techniken, Verfahrenskenntnisse, Finanzierungsbereitschaften, Rechnungslegungstricks, Personalführungsmethoden, Energie, Arbeitsqualifikationen, die hardware und software elektronischer Datenverarbeitung, Informationsmanagementsysteme und so weiter), desto gespinsthafter wird deren Charakter, weil geringfügige Produktionsverschiebungen ganze Produkte und Produktpaletten obsolet machen können.

Es kann daher nicht überraschen, daß einer der wenigen Versuche der Fortführung einer Kritik der politischen Ökonomie, Robert Reichs Work of Nations, auf die Idee kommt, fast das gesamte Spektrum der Arbeit einer Industrie-, Dienstleistungs- und Informationsgesellschaft unter dem Gesichtspunkt dessen zu analysieren, was man bislang für einen Sonderfall gehalten hätte: die symbolic-analytic services von Informationsmaklern, Finanzmaklern, Produktmaklern, Rechtsmaklern und Personalmaklern. Die Fähigkeiten dieser Makler liegen in der Entwicklung von Problemlösungen, in der Identifizierung der Probleme, für die sie eine Lösung haben, bei den Kunden, denen ein entsprechendes Problemverständnis unter Umständen erst noch nahegebracht werden muß, und in der strategischen Zusammenführung aller Leute, die man für die Implementation einer bestimmten Lösung für ein bestimmtes Problem braucht. (24) Man wartet nicht darauf, daß sich sachliche Probleme einstellen. Sondern man entwickelt ein Kommunikationspotential der Problemlösung und Problemidentifizierung, an das Anschluß suchen kann, wer damit etwas machen kann.

Und da der Konkurrent den Anschluß oft schon gefunden hat, tut man selbst auch gut daran, ihn zu suchen, und sei es nur, damit man auf dem Laufenden bleibt. Was hier "läuft", ist die Kommunikation beziehungsweise der Versuch der Verhinderung jeglichen unfreiwilligen Ausschlusses aus der Kommunikation.

Damit sind die Zeiten vorbei, in denen einer der wichtigsten Begriffe der Organisationsanalyse der Begriff der "Indifferenzzone" war. Darunter verstand man jene Zone, innerhalb derer sich ein Arbeiter jede Anweisung, irgendetwas zu tun oder zu unterlassen, mit Blick auf seinen Arbeitslohn gefallen ließ. (25) Das nämlich bedeutete, daß alle für die Organisation relevante Kommunikation in die Indifferenzzone fallen mußte, das heißt für den Mitarbeiter keinen Unterschied machen durfte. Organisation war da möglich, wo der Mitarbeiter gleichgültig ist. Ein gleichgültiger Mitarbeiter jedoch ist für die Interpretationsarbeit eigener und fremder Beiträge zur Produktion untauglich. Die für Kommunikation wieder geöffnete Organisation etabliert sich selbst in einer Differenzzone: Nichts darf den Mitarbeiter gleichgültig lassen, alles muß für ihn zur Information, das heißt zu einem Unterschied, der einen Unterschied macht (Gregory Bateson) werden können. Erst wenn diese Differenzzone etabliert ist, können verschiedene Selektionsformen wie Unternehmenskulturen, corporate identities, Missionen und Visionen für jenes Maß an Orientierung sorgen, das eine Arbeit braucht, die nicht durch alles und jedes ständig irritierbar sein kann.

Denn darüber darf man sich nicht täuschen. Der Streßpegel der Organisationen, die laufend mit der Entzifferung gesellschaftlicher Hieroglyphen beschäftigt sind und dafür angesichts turbulenter, nur Punkt-für-Punkt zwischen Kunden und Produzenten zu bearbeitender Märkte nahezu jeden Mitarbeiter in Anspruch nehmen müssen, steigt enorm. Es ist vorbei mit der schönen alten Sicherheit der Hierarchien, in denen jeder genau wußte, von wem er bei der Arbeit oder Nicht-Arbeit gestört werden konnte und von wem nicht, nämlich nur von Vorgesetzten, aber nicht von Gleichrangigen (es sei denn, es handelte sich um Karrierekonkurrenten). Jetzt kann einen ständig jeder mit der eigenen Arbeit (und Nicht-Arbeit) bei der Arbeit (und Nicht-Arbeit) stören, und niemand weiß, wie die Organisationen und ihre Mitarbeiter vor einer ständigen Selbstbehelligung und Selbstüberforderung zu schützen sind.

Kontexte

Es ist also alles noch viel schlimmer, als sich Karl Marx das vorgestellt hat. Die Auflösung des "gegenständlichen Scheins" des "gesellschaftlichen Charakters" der Arbeit stößt nicht auf Gebrauchswerte, über deren Sinn für seine Auseinandersetzung mit der Natur sich der Mensch verständigen könnte (so als reichten dafür seine Sinne aus), sondern auf Organisationen, die als gesellschaftlich relevante Form der Kommunikation von Arbeit Tauschwerte und Gebrauchswerte allererst konstituieren. Allerdings tun sie dies nicht eigenverantwortlich, sondern verwickelt in einen Prozeß der Auseinandersetzung mit Produkt-, Kapital- und Personalmärkten. Die Differenz zwischen Tauschwerten und Gebrauchswerten, auf die Marx seine Analyse stützte, ist daher nicht einfach obsolet, sondern sie ist einerseits zu endogenisieren (worauf Derrida hinweist) und andererseits in die Differenz von Arbeit, Organisation und Gesellschaft zu übersetzen.

Bei dieser Endogenisierung und Übersetzung wechselt man man von einer Wertanalyse zu einer Kommunikationsanalyse. Eine Wertanalyse macht nur Sinn, wenn man den Wert als eine externe, zumindest als extern behandelbare Instanz behaupten kann. Das ist jedoch, wie jede Werttheorie seit Marx vorführt, nicht mehr der Fall. Die Kommunikationsanalyse jedoch bewährt sich gerade dann, wenn man es nur noch mit endogenisierten Verhältnissen beziehungsweise, wie man in der Systemtheorie sagt, mit operational geschlossenen Systemen und deren Umwelten, zu tun hat. (26) Denn unter diesen Verhältnissen weiß die Kommunikationsanalyse sich zu bewähren: Sie analysiert operationale Schließung, Anschluß von Kommunikation an Kommunikation, unter der Bedingung der Öffnung dadurch produzierter Systeme auf dem Wege der Kommunikation über etwas.

Die Referenz für die Analyse der Arbeit ist daher nicht mehr die Anthropologie von Natur, Mensch und Gesellschaft, sondern die Organisation. Wir haben es nicht mehr mit einem offenen Kosmos zu tun, in dem die Arbeit Sündenfall und Gnadenakt darstellt, sondern mit dem geschlossenen System der Organisationen, die sich von anderen Organisationen und von ihren gesellschaftlichen Umwelten daraufhin beobachten lassen müssen, an welchen Gespinsten sie weben und was das in ihren Umwelten anrichtet.

Das Produkt wird zum Gespinst, und war es immer schon, weil es es sich in seinem content nicht erschöpft, sondern auf einen context verweist, über den es selbst nicht verfügt. Weil es beides ist, content und context, sieht es sich auf Kommunikation verwiesen. Sein Wert liegt in der Kommunizierbarkeit. Mehr und mehr geht die Arbeit daher dazu über, die Produkte im engeren Sinne, ihre Inhalte, nur als Werbung dafür zu verstehen, worin die eigentliche Arbeit besteht: in der Verknüpfung dieser mit anderen Produkten, in der Analyse möglicher Anschlüsse, in der Lösung möglicher Probleme, ja in der Leistung der Problemidentifizierung. In letzter Konsequenz werden die Produkte dann nicht mehr verkauft, sondern frei verteilt: das mögliche Geschäft liegt erst in den Anschlußaufträgen, in der Arbeit an der Arbeit mit den Produkten. (27)


1 Siehe zu Verschiebungen im kulturellen Kontext Ulrich Binder und Martin Heller (Hrsg.), Handbuch über Sicherheit und Zusammenarbeit, Zürich: Museum für Gestaltung, und Frankfurt am Main: Stroemfeld/ Roter Stern, 1995. In diesem Band erschien auch eine erste Fassung des vorliegenden Beitrags. Ich danke Philipp Hessinger für kritische Kommentare zu dieser ersten Fassung. - Zurück zum Text.
2 Karl Marx, Das Kapital: Kritik der politischen Ökonomie. Erster Band, Berlin: Dietz, 1980, Zitate S. 88 und S. 94. - Zurück zum Text.
3 Jacques Derrida, Spectres de Marx: L'État de la dette, le travail du deuil et la nouvelle Internationale, Paris: Galilée, 1993, insbes. S. 237 ff. "Hantologie" ist im Französischen verbal nur minimal von "ontologie" zu unterscheiden. - Zurück zum Text.
4 Marx, Das Kapital, S. 89 f. - Zurück zum Text.
5 Karl Marx, Thesen über Feuerbach, zitiert nach Karl Marx, Friedrich Engels, Ausgewählte Schriften in zwei Bänden, Bd II, Berlin: Dietz, 1974, S. 372. - Zurück zum Text.
6 Siehe Heinz von Foerster, KybernEthik, Berlin: Merve, 1993, S. 104. - Zurück zum Text.
7 Vgl. dazu wichtige Anregungen bei Jean Baudrillard, vor allem in dessen Arbeiten Pour une critique de l'économie politique du signe, Paris: Gallimard, 1972, und Le miroir de la production ou l'illusion critique du matérialisme historique, Paris: Casterman, 1973. - Zurück zum Text.
8 Siehe dazu aufschlußreich viele Beiträge in Helmut König, Bodo von Greiff und Helmut Schauer, Hrsg., Sozialphilosophie der industriellen Arbeit. Leviathan, Sonderheft 11/1990, Opladen: Westdeutscher Verl., 1990. Den Anschluß an Marx hielt insbesondere Alfred Sohn-Rethel, Geistige und körperliche Arbeit: Zur Theorie der gesellschaftlichen Synthesis, Frankfurt am Main: Suhrkamp, 1972. Die Arbeit als "Unruhe" der bürgerlichen Gesellschaft untersuchen Oskar Negt und Alexander Kluge, Geschichte und Eigensinn, Frankfurt am Main: Zweitausendeins, 1981. - Zurück zum Text.
9 Einer der Gipfelpunkte ist die Begeisterung Lenins für die deutsche Post, die er zum Vorbild der Gestaltung der gesamten Volkswirtschaft nahm. Siehe W. I. Lenin, Staat und Revolution: Die Lehre des Marxismus vom Staat und die Aufgaben des Proletariats in der Revolution, in: Werke. Aus dem Russischen besorgt vom Institut für Marxismus-Leninismus beim Zentralkommitee der SED, Bd 25, Berlin: Dietz, 1960, S. 393-507, hier S. 439 f. Aber auch Henry Fords Visionen einer dezentralisierten, Landwirtschaft und Fabrikwirtschaft integrativ miteinander verbindenden, Abfälle recyclenden Produktionswirtschaft wirken so, als seien sie bei Rudolf Bahro abgeschrieben. Siehe Henry Ford, Mein Leben und Werk. Unter Mitwirkung von Samuel Crowther, aus dem Amerikanischen von Curt und Marguerite Thesing, Leipzig: List, 1923. - Zurück zum Text.
10 Siehe vor allem Jürgen Habermas, Der philosophische Diskurs der Moderne: Zwölf Vorlesungen, Frankfurt am Main: Suhrkamp, 1985, zur Überwindung des Produktionsparadigmas durch das Kommunikationsparadigma. - Zurück zum Text.
11 Marx, Das Kapital, S. 189. - Zurück zum Text.
12 Siehe Alfred D. Chandler, Strategy and Structure: Chapters in the History of the American Industrial Enterprise, Cambridge, Mass.: Harvard UP, 1962; ders., The Visible Hand: The Managerial Revolution in American Business, Cambridge, Mass.: Harvard UP, 1977; ders., Scale and Scope: The Dynamics of Industrial Capitalism, Cambridge, Mass.: Harvard UP, 1990. - Zurück zum Text.
13 Im Anschluß an Talcott Parsons, Some Ingredients of a General Theory of Formal Organization, in: Structure and Process in Modern Societies, New York: Free Pr., 1960, S. 59- 96, kann man die Hierarchie als die Lösung der paradoxen Aufgabe der Konditionierung von Autonomie beschreiben. - Zurück zum Text.
14 Siehe Stanley H. Udy, jr., Structural Inconsistency and Management Strategy in Organizations, in: Craig Calhoun, Marshall W. Meyer und W. Richard Scott (Hrsg)., Structures of Power and Contraint: Papers in Honor of Peter M. Blau, New York: Cambridge UP, 1990, S. 217-233. - Zurück zum Text.
15 Siehe dazu David Bank, The Java Saga, in: wired 3.12 (1995), S. 166-169 und 238- 246. - Zurück zum Text.
16 Siehe dazu jetzt Günther Ortmann, Formen der Produktion: Organisation und Rekursivität, Opladen: Westdeutscher Verl., 1995, insbes. S. 291 ff. - Zurück zum Text.
17 Siehe James P. Womack, Daniel T. Jones und Daniel Roos, The Machine That Changed the World, New York: Macmillan, 1990, S. 112 ff. (am Fall des lean design). - Zurück zum Text.
18 Beide Zitate ebd., S. 99. - Zurück zum Text.
19 Selbstverständlich gilt dies für jede Organisation. Man kann die Organisation schlechthin als die Form definieren, in der gesellschaftlich folgenreiche Kommunikation über Arbeit stattfindet. Siehe dazu weitere Hinweise in Dirk Baecker, Die Form des Unternehmens, Frankfurt am Main: Suhrkamp, 1993. - Zurück zum Text.
20 Die klassische Studie dazu, am Fall gescheiterter Kommunikation, ist Tom Burns und George M. Stalker, The Management of Innovation, London: Tavistock, 1961. Tom Peters ist der wichtigste Herold der Aufforderung, sich durch das Scheitern der Kommunikation nicht entmutigen zu lassen. Siehe etwa Thriving on Chaos, New York: Knopf, 1987, und Liberation Management: Necessary Disorganization for the Nanosecond Nineties, London: Macmillan, 1992. Für die Entwicklung des Kommunikationsparadigmas am Beispiel der Studie von Burns und Stalker siehe Karl E. Weick, Theorizing about Organizational Communication, in: Frederic M. Jablin et al., Hrsg., Handbook of Organizational Communication: An Interdisciplinary Perspective, Newbury Park, Cal.: Sage, 1987, S. 97-122. - Zurück zum Text.
21 Das ändert nichts am Udy-Theorem. Ihre größten Forschungserfolge erzielten die deutschen Universitäten im 19. Jahrhundert. Damals waren sie primär mit anderem beschäftigt, nämlich mit der Lehre. - Zurück zum Text.
22 Auch dazu gibt es eine bereits klassische Studie, nämlich Michael Burawoy, Manufacturing Consent: Changes in the Labor Process under Monopoly Capitalism, Chicago: Chicago UP, 1979. - Zurück zum Text.
23 Das Kapital, S. 195. - Zurück zum Text.
24 Siehe Robert B. Reich, The Work of Nations: Preparing Ourselves for 21st-Century Capitalism, New York: Alfred A. Knopf, 1991, S. 177 f. Tatsächlich unterscheidet Reich (1) routine production services, (2) in-person services und (3) symbolic-analytic services. Aber sind erstere wirklich von allen Erwartungen bestimmter Fertigkeiten in der "Symbolanalyse" zu befreien? - Zurück zum Text.
25 Siehe Chester I. Barnard, The Functions of the Executive, Reprint, Cambridge, Mass.: Harvard UP, 1968, S. 167 ff. - Zurück zum Text.
26 Siehe dazu zuletzt Niklas Luhmann, Soziologische Aufklärung 6: Die Soziologie und der Mensch, Opladen: Westdeutscher Verl., 1995. - Zurück zum Text.
27 So für die Fälle der Softwareentwicklung und des Handels mit Information auf dem Internet Esther Dyson, Intellectual Value, in: Wired 3.07 (1995), S. 136-141 und 182-184. Zur Bedeutung des Internet siehe jetzt Christopher Anderson, The Accidental Superhighway, in: The Economist, 1. Juli 1995. - Zurück zum Text.


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